Kinder unter Stress

Kinder unter Stress

Psychische Probleme: hohe Belastung/Anspannung

Warnzeichen: Wenn Ihr Kind unter Stress steht

Stress ist eine Tatsache des Lebens, und Kinder sind nicht weniger immun dagegen als ihre Eltern.
Wie können Sie erkennen, ob Ihr Kind “gestresst” ist? Die American Academy of Pediatrics erwähnt diese möglichen Warnzeichen:

  • Das Kind hat physische Probleme wie Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen.
  • Das Kind ist aufgeregt, müde oder unruhig.
  • Es scheint depressiv und scheint nur widerwillig über seine bzw. ihre Gefühle reden zu wollen.
  • Es verliert das Interesse an Aktivitäten und möchte lieber zu Hause bleiben.
  • Es gibt sich reizbar oder negativ.
  • Das Kind nimmt weniger am Unterricht teil, und fällt möglicherweise in seinen Leistungen ab.
  • Es zeigt antisoziales Verhalten (Stehlen oder Lügen), vermeidet Routinearbeiten oder wird zunehmend von seinen Eltern abhängig.

Quelle: American Academy of Pediatrics. Mai 2012

Stress in Kindheit kann Belohnungssystem des erwachsenen Gehirns beeinträchtigen

25.10.2015 Früher Stress in der Kindheit scheint das Belohnungssystem des erwachsenen Gehirns zu beeinflussen laut einer in der Zeitschrift Social Cognitive and Affective Neuroscience präsentierten Studie der Duke University.

Mögliche Ursache für spätere psychische Erkrankungen

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Bild: Gerd Altmann

Die Befunde weisen auf einen potentiellen Weg, über den Kindheitsstress das Risiko für Depression und andere psychische Störungen im Erwachsenenalter erhöhen kann.

Frühere Forschungsarbeiten haben bereits zeigen können, dass Stress in der Kindheit mit späteren psychischen Gesundheitsproblemen bei Erwachsenen zusammenhängen, aber warum genau es dazu kommt, ist noch nicht gut erforscht worden.

Gehirnaktivität in Belohnungszentrum

Die Forscher benutzten funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT), um die Verbindung zwischen Kindheitsstress und der Gehirnaktivität in den Belohnungszentren bei Erwachsenen zu untersuchen.

72 Teilnehmer des Fast Track Project (beginnend 1991 im Kindergarten) waren begleitet und im Alter von 26 Jahren mit MRT gescannt worden.

Die Forscher konzentrierten sich auf das Stressniveau, dem die Teilnehmer früh in ihrer Entwicklung ausgesetzt gewesen waren. Während eines Spiels bei dem getestet wurde, wie sie Belohnungen und positives Feedback verarbeiten, wurden ihre Gehirne mit MRT gescannt. Die Wissenschaftler fokusierten dabei die belohnungsbezogene Aktivität in einem Bereich des Gehirns, das als das ventrale Striatum bekannt ist.

Sie stellten fest, dass ein höheres Niveau kumulativen Stresses während Kindheit und Jugend eine geringere belohnungsgebundene Aktivität im ventralen Striatum im Erwachsenenalter vorhersagte, sagte Studienleiter Dr. Jamie Hanson vom Duke Fachbereich für Psychologie und Neurowissenschaften.

Die Befunde zeigten, dass früher Stress insbesondere zwischen Kindergarten und der 3. Klasse am stärksten mit gedämpften Reaktionen auf Belohnungen im Erwachsenenalter verbunden war.

Wichtiger Marker für die psychische Gesundheit

Frühere Studien haben diesen Gehirnaktivitätstypus als Marker für ein erhöhtes Depressions- und Angstrisiko identifiziert.

Bei Teilnehmern mit den höchsten frühen Stresspegeln konnten die Tiefstwerte bei der Aktivität im ventralen Striatum als Reaktion auf eine Belohnung beobachtet werden, sagte Hanson.

Hanson nimmt an, dass belohnungsgebundene Aktivität im ventralen Striatum ein wichtiger Marker für die psychische Gesundheit ist.

Frühere Studien haben sich auf die Verarbeitung von Bedrohungs- und negativen Emotionen nach Stress fokussiert. Positive Emotionen zu erzeugen, kann potentiell als Puffer dienen bei einigen Auswirkungen von Stress, sagte er.

Die Forscher schließen, dass einige Stressoren im frühen Leben beeinflussen können, ob Kinder mit einem Risiko für psychische Erkrankungen aufwachsen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Duke University, Social Cognitive and Affective Neuroscience; Okt. 2015

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