Durch Ernährung Gedächtnis verbessern

Durch Ernährung Gedächtnis verbessern

Gehirnforschung – Gedächtnisforschung

News/Forschung zu Nahrungsmittel, Nahrungsergänzungsmitteln, Getränken etc., die das Gedächtnis verbessern.

Flavonoide des Kakaos verbessern Gedächtnis

27.10.2014 Eine neue Studie hat entdeckt, dass die z.B. im Kakao vorkommenden Flavonoide (genauer: Flavanole / Flavan-3-ole) den altersgebundenen Gedächtnisrückgang von gesunden älteren Erwachsenen zurückdrehen können.

Die Studie zeigt, dass ein Teil des altersgebundenen Gedächtnisverlustes durch Änderungen in einer spezifischen Region des Gehirns geschieht, und dass diese Form des Gedächtnisrückgangs durch einen Eingriff in die Ernährung behoben werden kann, laut Forschern des Columbia University Medical Center.

Gedächtnisverluste im Alter

Im Alter gibt es normalerweise einen Rückgang der kognitiven Fähigkeiten, etwa: das Vergessen des Namens eines Bekannten oder wo man die Schlüssel gelassen hat.

Diese normalen altersgebundenen Gedächtnisverluste beginnen im frühen Erwachsenenalter, aber haben üblicherweise keine deutlichen Auswirkungen auf die Lebensqualität, bis man in etwa die 50er oder 60er Jahre erreicht, sagen die Wissenschaftler.

Sie weisen darauf hin, dass altersgebundene Gedächtnisverluste anders als die oft verheerenden Gedächtnisbeeinträchtigungen einzustufen sind, die bei Alzheimer auftreten. Bei dieser Krankheit werden Neuronen in verschiedenen Teilen des Gehirns, inklusive des Gedächtnisses, beschädigt oder zerstört.

Kakao in verschiedenen Stadien auf Hawaii
Bild: Medicaster (Wiki)

Gyrus dentatus

Frühere Forschungsarbeiten von Scott A. Small hatten gezeigt, dass Änderungen in einem spezifischen Teil des Gehirns – des Gyrus dentatus – mit altersgebundenen Gedächtnisverlust verbunden waren. Bis heute zeigten die Belege bei Menschen nur einen Zusammenhang, nicht jedoch eine Ursache-Wirkung-Beziehung, sagten die Forscher.

Small und seine Kollegen wollten untersuchen, ob der Gyrus dentatus die Quelle des altersgebundenen Gedächtnisrückgangs bei Menschen ist, und sie testeten, ob Flavonoide die Funktionen dieser Gehirnregion und das Gedächtnis verbessern können.

Flavanole

Flavanole (eine Untergruppe der Flavonoide) – extrahiert aus Kakaobohnen – hatten schon zuvor bei Mäusen eine Verbesserung der neuronalen Verbindungen im Gyrus dentatus zeigen können.

Für die Studie wurde ein Flavonoid-enthaltendes Testgetränk eines Süßwarenherstellers – der auch zum Teil die Studie unterstützte – zur Verfügung gestellt, bei dem durch einen proprietären Prozess Kakaobohnen das Flavonoid entzogen wurde. Die meisten anderen Verfahren zerstören viele der Flavonoide während des Verarbeitungsprozesses, sagten die Forscher.

Die Forscher verabreichten dann 37 gesunden Freiwilligen im Alter zwischen 50 und 69 drei Monate lang viel (900mg) oder wenig (10mg) der Flavanole.

Mit bildgebenden Verfahren (Messung des Blutvolumens im Gyrus dentatus) und Gedächtnistests wurden alle Teilnehmer vor und nach der Studie untersucht.

Gedächtnisverbesserungen

Es zeigten sich bemerkenswerte Verbesserungen bei den Funktionen des Gyrus dentatus und beim Gedächtnistest bei denjenigen, die den Kakao mit 900mg-Flavonoid-Kakao tranken, sagte Adam M. Brickman, Neurologieprofessor am Taub Institut.

„Wenn ein Teilnehmer die Erinnerung eines typischen 60-jährigen zu Beginn der Studie hatte, so zeigte er nach drei Monaten im Durchschnitt das Erinnerungsvermögen eines typischen 30- oder 40-jährigen“, sagte Small in der Zeitschrift Nature Neuroscience.

Er wies jedoch darauf hin, dass die Studie klein gewesen sei und durch eine größere repliziert werden müsse, woran er und seine Kollegen derzeit arbeiten.

Die Forscher bemerkten, dass das bei der Studie verwendete Produkt nicht ein normaler Kakao-Drink sei, und sie warnten davor, nun den Schokoladen-/Kakaokonsum zu steigern, um das Gedächtnis zu verbessern.

© PSYLEX.de – Quelle: Taub Institut, Columbia University Medical Center / Nature Neuroscience, Oktober 2014

Verbessern Walnüsse das Gedächtnis?

23.01.2015 Eine neue Studie schlägt vor, jeden Tag eine Handvoll Walnüsse zu essen, um das Gedächtnis zu verbessern.

Dr. Lenore Arab von der University of California, Los Angeles, stellte fest, dass das Essen von Walnüssen die Leistung bei kognitiven Funktionstests (Gedächtnis, Konzentration und Verarbeitungsgeschwindigkeit von Informationen) verbesserte.

Die kognitiven Funktionen bei erwachsenen Teilnehmern waren durchgängig besser bei erwachsenen Personen, die Walnüsse aßen egal welchen Alters, Geschlecht oder Herkunft.

Die Studie wurde nicht dafür entworfen eine Ursache-Wirkungs-Beziehung herauszufinden. Jedoch ist sie die erste fachübergreifende repräsentative Studie, die die Verbindung zwischen dem Essen von Walnüssen und den kognitiven Funktionen untersuchte.

Eine weitere Studie konnte inzwischen einen positiven Effekt der Walnuss auf die Stimmung feststellen.

Die Forscher verglichen die verfügbaren kognitiven Daten (aus Tests) mit den Befunden mehrerer National Health and Nutrition Examination (NHANES) Studien (Alter der berücksichtigten Teilnehmer war 20-90 Jahre), die die Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmer erfasst hatten.

Arab und Koautor Dr. Alfonso Ang konnten so zeigen, dass Studienteilnehmer mit einem höheren Walnusskonsum deutlich besser bei einer Reihe kognitiver Tests abschnitten.

Prävention gegen Alzheimer

Dr. Arab bemerkte, dass die starken Befunde dieser Studie vorherige Tierversuchsresultate unterstützen, die bereits einen neuroprotektiven Nutzen durch Walnüsse gezeigt hätten. Dabei konnte u.a. gezeigt werden, dass Walnüsse einen positiven Effekt auf die Gehirngesundheit und das Gedächtnis hatten, sowie zu einer Verlangsamung des Fortschreitens der Alzheimer Krankheit führte. Auch kann die Walnuss wohl auch laut einer Hirnstudie beim Abnehmen helfen.

„Und wir brauchen nur weniger als eine Handvoll pro Tag (13 Gramm) essen“, sagte sie im Journal of Nutrition, Health and Aging

Walnüsse

Experten sagen, dass es zahlreiche mögliche Wirkstoffe in Walnüssen gibt, die zum Schutz der kognitiven Funktionen beitragen können.

Walnüsse haben einen hohen Gehalt an Antioxidantien. Die Walnuss ist die einzige Nuss, die eine bedeutsame Quelle für a-Linolensäure (alpha-Linolensäure, Linolensäure bzw. ALA) enthält – eine pflanzenbasierende Omega-3 Fettsäure mit Vorzügen für Herz- und Gehirngesundheit.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of California, Journal of Nutrition, Health and Aging (2015); doi:10.1007/s12603-014-0569-2; Jan. 2015

Pfefferminztee verbessert das Gedächtnis, Kamillentee verlangsamt es

29.04.2016 Eine auf der diesjährigen Konferenz der British Psychological Society in Nottingham präsentierte Studie der Northumbria Universität untersuchte die Auswirkungen von Pfefferminztee und Kamillentee auf den Gedächtnis-Abruf.

Insgesamt 180 Teilnehmer erhielten zufällig eines von drei Getränken: Pfefferminztee, Kamillentee und heißes Wasser. Bevor sie ihr Getränk tranken, gaben sie in Fragebögen Auskunft über ihre Stimmung. Nach einer zwanzigminutigen Pause machten alle Teilnehmer dann Gedächtnistests und eine Reihe anderer kognitiver Tests. Im Anschluss daran wurde die Stimmung der Probanden über einen weiteren Fragebogen erfasst.

Die Analyse der Ergebnisse zeigte, dass Pfefferminztee deutlich langfristiges Gedächtnis, Arbeitsgedächtnis und Aufmerksamkeit im Vergleich zu Kamillentee oder heißem Wasser verbesserte.

Kamillentee verlangsamte dagegen bedeutsam die Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsfunktionen – im Vergleich zu Pfefferminztee und heißem Wasser.

Studienautor Dr. Mark Moss sagte, dass die in dieser Studie beobachteten anregenden Effekte der Pfefferminze und die beruhigenden Auswirkungen der Kamille mit den diesen Kräutern zugeschriebenen Eigenschaften übereinstimmen, und dass man aus diesen vorteilhaften Wirkungen Nutzen ziehen kann.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Northumbria Universität, British Psychological Society; April 2016

Geringere Gedächtnisverluste im Alter durch Orangensaft, Blattgemüse und Beeren?

22.11.2018 Das Essen von bestimmten vegetarischen Lebensmittel und das Trinken von Orangensaft kann mit einem geringeren Risiko für einen Gedächtnisverlust (bei Männern) in Verbindung gebracht werden laut einer in der Fachzeitschrift Neurology veröffentlichten Studie.

Nahrungsmittelmengen-Definitionen

Die Studie von Changzheng Yuan von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston und Kollegen erfasste die Daten von 27.842 Männern in einem Durchschnittsalter von 51 Jahren, die alle Mediziner waren. Die Teilnehmer füllten Fragebögen aus, wie viele Portionen Obst, Gemüse und andere Lebensmittel sie zu Beginn der Studie und dann alle vier Jahre für 20 Jahre zu sich nahmen. Eine Portion Obst galt als eine Tasse Obst oder ½ Tasse Fruchtsaft. Eine Portion Gemüse galt als eine Tasse Rohkost oder zwei Tassen Blattgemüse.

Denk- und Gedächtnistests

orangen

Die Teilnehmer nahmen auch an subjektiven Tests ihrer Denk- und Gedächtnisfähigkeiten mindestens vier Jahre vor Ende der Studie teil, als sie ein Durchschnittsalter von 73 Jahren erreichten. Die Denk- und Gedächtnistests sind so konzipiert, dass sie Veränderungen bei der subjektiven Wahrnehmung der Gedächtnisleistung wahrnehmen, bevor diese Veränderungen durch objektive kognitive Tests erkannt werden. Veränderungen im Gedächtnisvermögen, die von den Teilnehmern berichtet wurden, galten als Vorläufer einer leichten kognitiven Beeinträchtigung.

Insgesamt 55 Prozent der Teilnehmer verfügten über gute Denk- und Gedächtnisfähigkeiten, 38 Prozent über moderate Fähigkeiten und 7 Prozent über schlechte Denk- und Gedächtnisleistungen.

Die Teilnehmer wurden anhand ihres Obst- und Gemüsekonsums in fünf Ernährungsgruppen eingeteilt. Bei Gemüse aß die höchste Gruppe etwa sechs Portionen pro Tag, verglichen mit etwa zwei Portionen für die niedrigste Gruppe. Bei Früchten aß die obere Gruppe etwa drei Portionen pro Tag, verglichen mit einer halben Portion in der untersten Gruppe.

Ernährung, reich an Gemüse

Die Männer, die das meiste Gemüse konsumierten, entwickelten zu 34 Prozent weniger wahrscheinlich schlechte Denkfähigkeiten als die Männer, die die geringste Menge an Gemüse konsumierten.

Insgesamt 6,6 Prozent der Männer in der Spitzengruppe entwickelten eine schlechte kognitive Funktion, verglichen mit 7,9 Prozent der Männer in der untersten Gruppe.

Orangensaft

Die Männer, die jeden Tag Orangensaft tranken, zeigten zu 47 Prozent weniger wahrscheinlich schlechte Denkfähigkeiten als die Männer, die weniger als eine Portion pro Monat tranken. Dieser Zusammenhang wurde hauptsächlich für den regelmäßigen Verzehr von Orangensaft bei den ältesten Männern beobachtet.

Insgesamt 6,9 Prozent der Männer, die täglich Orangensaft tranken, entwickelten eine schlechte kognitive Funktion, verglichen mit 8,4 Prozent der Männer, die weniger als einmal im Monat Orangensaft tranken. Dieser Unterschied im Risiko konnte hinsichtlich des Alters aber nicht um andere Faktoren im Zusammenhang mit den berichteten Veränderungen beim Gedächtnis angepasst werden.

Ernährung mit Früchten

Die Männer, die jeden Tag die meisten Früchte aßen, berichteten eher weniger über schlechte Denkfähigkeiten, aber diese Verknüpfung wurde geschwächt, nachdem die Forscher die Ergebnisse um andere Ernährungsfaktoren bereinigt hatten, wie z.B. den Konsum von Gemüse, Fruchtsaft, raffiniertem Getreide, Hülsenfrüchten und Milchprodukten.

Die Wissenschaftler fanden auch heraus, dass Menschen, die 20 Jahre zuvor größere Mengen an Obst und Gemüse gegessen hatten, weniger wahrscheinlich Denk- und Gedächtnisprobleme entwickelten, unabhängig davon, ob sie etwa sechs Jahre vor dem Gedächtnistest weiterhin größere Mengen an Obst und Gemüse zu sich nahmen oder nicht.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Neurology – DOI: https://doi.org/10.1212/WNL.0000000000006684

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