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Studie untersuchte psychologische Auswirkungen des Klimawandels
22.01.2018 Da die Berichte über die Folgen des Klimawandels immer häufiger werden, machten sich Forscher der Universität Arizona daran, mehr darüber zu erfahren, wie die psychische Gesundheit der Menschen durch die Wahrnehmung hinsichtlich der Bedrohung durch den globalen Klimawandel beeinflusst wird.
Während bislang wichtige Forschungsarbeiten die Umweltauswirkungen des Klimawandels untersuchten, haben weitaus weniger Studien die psychologische Wirkung auf den Menschen untersucht, sagte Studienautorin Sabrina Helm.
Sorgen und Ängste hinsichtlich der wahrgenommenen Bedrohung
Helm und ihre Kollegen fanden heraus, dass die psychologischen Reaktionen auf den Klimawandel (Klimaangst) unterschiedlich zu sein scheinen, je nachdem, welche Sorgen und Ängste die Menschen in Bezug auf die Umwelt zeigen, wobei diejenigen, die in Hinblick auf Tiere und Pflanzen des Planeten sehr besorgt sind, am stärksten unter Stress leiden.
Drei Typen von Umweltsorgen
Die Forscher beschreiben in der neuen psychologischen Studie, die in der Zeitschrift Global Environmental Change erschien, drei verschiedene Typen von Umweltsorgen:
- Die egoistische Sorge betrifft die Frage, wie sich das, was in der Umwelt geschieht, direkt auf den Einzelnen auswirkt; zum Beispiel könnte jemand darüber besorgt sein, wie sich die Luftverschmutzung auf die eigenen Lungen und Atmung auswirkt.
- Altruistische Besorgnis bezieht sich auf die Sorge um die Menschheit im Allgemeinen, einschließlich künftiger Generationen.
- Biosphärenbezogene Besorgnis bezieht sich auf die Sorge um Natur, Pflanzen und Tiere.
Stress
In einer Online-Umfrage unter 342 Eltern von Kleinkindern zeigten diejenigen, die über ein hohes Maß an ‚biosphärischen Sorgen‘ berichteten, dass sie am stärksten vom globalen Klimawandel gestresst waren, während diejenigen, deren Bedenken egoistischer oder altruistischer Natur waren, keinen signifikanten Stress im Zusammenhang mit dem Phänomen berichteten.
Anzeichen von Depression
Darüber hinaus berichteten diejenigen mit einem hohen Ausmaß an biosphärenbezogener Sorge am ehesten über Anzeichen von Depressionen, während kein Zusammenhang mit Depressionen für die beiden anderen Gruppen gefunden wurde.
Bild: Tumisu (pixabay)
Menschen, die sich um Tiere und Natur sorgen, neigen dazu, eine globalere Perspektive zu haben und „das größere Bild“ zu sehen, sagte Helm. Für sie wirkt sich das globale Phänomen des Klimawandels sehr deutlich auf diese übergeordneten Umweltaspekte aus, so dass sie die stärksten Sorgen haben, denn sie sehen es bereits überall.
„Wir sprechen bereits vom Artensterben und wissen, dass es passiert.“ Bei Menschen, die überwiegend altruistisch oder egoistisch um ihre eigene Gesundheit oder vielleicht auch um ihre eigene finanzielle Zukunft besorgt sind, ist der Klimawandel noch nicht angekommen.
Umweltfreundliche Verhaltensweisen
Diejenigen mit einem hohen Maß an Besorgnis um den Lebensraum auf der Erde waren auch am ehesten bereit, sich an umweltfreundlichen Verhaltensweisen im Alltags – wie Recycling oder Energiesparmaßnahmen – zu beteiligen.
Und sie waren am ehesten in der Lage, Mechanismen zur Bewältigung von Umweltstress zu entwickeln, die von der Verweigerung der eigenen Rolle beim Klimawandel bis hin zur Suche nach mehr Informationen zu diesem Thema und der Frage, wie man dazu beitragen kann, es abzuschwächen, reichen.
Diejenigen mit einem hohen Maß an altruistischer Besorgnis bzw. Sorge um das Wohlergehen anderer Menschen – aber nicht generell durch den Klimawandel gestresst – haben sich auch an einigen ökologischen Bewältigungsstrategien und umweltfreundlichen Verhaltensweisen beteiligt – mehr als diejenigen, deren Umweltbelange größtenteils egoistisch waren, stellt die psychologische Studie fest.
Der Klimawandel ist ein hartnäckiger globaler Stressor, aber die Folgen scheinen sich langsam zu entwickeln. Es ist ziemlich sicher, dass es sich verschlimmern wird – das wissen wir heute, schreiben die Forscher. Aber die – auch die psychologischen – Auswirkungen auf den Einzelnen scheinen sehr langsam zu wachsen und müssen sehr ernst genommen werden, schließt Helm.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Arizona; Global Environmental Change – DOI: 10.1016/j.gloenvcha.2017.11.012; Jan. 2018
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