Studie untersuchte Zusammenhänge zwischen einer SARS-CoV-2-Infektion und psychischen Problemen, der Verschreibung von Psychopharmaka, Fatigue und Schlafproblemen
19.11.2021 Ein positives Testergebnis auf das schwere akute respiratorische Syndrom Coronavirus 2 (SARS-CoV-2; Erreger, der COVID-19 verursacht) könnte mit einem erhöhten Risiko für psychiatrische Erkrankungen, Fatigue (Abgeschlagenheit, Erschöpfung) und Schlafprobleme verbunden sein laut einer in JAMA Network Open veröffentlichten Studie.
Die Studie
Dr. Kathryn M. Abel vom Greater Manchester Mental Health Trust im Vereinigten Königreich und Kollegen bewerteten das Risiko für neu auftretende oder wiederkehrende psychiatrische Erkrankungen, Fatigue oder Schlafprobleme nach einer SARS-CoV-2-Infektion bei Patienten aus einem britischen Primärversorgungsregister, die 16 Jahre alt oder älter waren. Die Patienten wurden vom 1. Februar bis 9. Dezember 2020 beobachtet. Von 11.923.105 in Frage kommenden Personen hatten 2,0 Prozent ein positives Ergebnis bei einem SARS-CoV-2-Test.
Nach Anwendung von Auswahlkriterien umfasste die angepasste Kohorte ohne vorherige psychische Erkrankung 86.922 Personen, während 19.020 Personen vorherige Angststörungen oder Depressionen aufwiesen, 1.036 eine Psychose hatten, 4.152 unter Fatigue und 4.539 unter Schlafproblemen litten.
Zusammenhänge
Die Forscher fanden einen Zusammenhang zwischen positiven SARS-CoV-2-Testergebnissen und psychiatrischer Morbidität, Erschöpfung und Schlafproblemen nach Bereinigung um beobachtete Störfaktoren (bereinigte Hazard Ratios von 1,83, 5,98 bzw. 3,16).
Das Risiko für das Auftreten von psychiatrischen Erkrankungen war bei Personen mit negativem SARS-CoV-2-Testergebnis ähnlich (bereinigte Hazard Ratio: 1,71) und in Verbindung mit Influenza größer (bereinigte Hazard Ratio: 2,98).
Mit einem positiven Polymerase-Kettenreaktionstest bestätigte SARS-CoV-2-Infektionen waren mit einem erhöhten Risiko für psychiatrische Erkrankungen, Schlafprobleme und Fatigue in den Folgemonaten verbunden, schreiben die Autoren. Sensitivitätsanalysen lassen jedoch Zweifel aufkommen, ob einige dieser Ergebnisse direkt mit der SARS-CoV-2-Infektion zusammenhängen.
© Psylex.de – Quellenangabe: JAMA Netw Open. 2021;4(11):e2134803. doi:10.1001/jamanetworkopen.2021.34803
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