Schlechte Schlafqualität, übermäßige Tagesmüdigkeit und Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit von Studenten
04.11.2021 Mehr als zwei Drittel (65,5 %) der Studenten leiden unter schlechter Schlafqualität, die mit einer schlechteren psychischen Gesundheit verbunden ist, laut einer in der Fachzeitschrift Annals of Human Biologys veröffentlichten Studie.
Die Ergebnisse, die sich auf Daten von 1.113 Männern und Frauen stützen zeigen auch, dass Teilnehmer mit depressiven Symptomen fast viermal so häufig unter unzureichenden Schlafgewohnheiten leiden.
Schlechte Schlafqualität und Tagesmüdigkeit bei Frauen häufiger
Übermäßige Tagesmüdigkeit war bei mehr als der Hälfte (55 %) der Studierenden ein Problem – bei ihnen war die Wahrscheinlichkeit für Depressionen oder ein mittleres bis hohes Stressniveau fast doppelt so hoch. Darüber hinaus weist die Studie auf ein geschlechtsspezifisches Gefälle hin, wobei schlechte Schlafqualität und Tagesmüdigkeit bei Frauen häufiger vorkommen.
Stressfaktoren, wie z. B. die Anforderungen in den Lehrveranstaltungen, machen Studenten anfällig für Schlafstörungen, was sich wiederum auf die akademischen Leistungen und die Gesundheit auswirkt, schreiben die Autoren. Sie empfehlen den Universitäten, mehr zu tun, um positive Schlafgewohnheiten und eine gute psychische Gesundheit zu fördern.
Diese neue Untersuchung ist Teil der Längsschnittstudie über Lebensstil und Gesundheit von Universitätsstudenten (ELESEU) und verwendete Daten aus den Jahren 2016 und 2017.
Die Autoren befragten 1.113 Studenten und Postgraduierte im Alter von 16 bis 25 Jahren, die an der Bundesuniversität von Mato Grosso in Brasilien in verschiedenen Studiengängen eingeschrieben waren. Die Teilnehmer wurden zu ihrer Schlafqualität, ihrer Tagesmüdigkeit und ihrem sozioökonomischen Status befragt, und auch ihr Body-Mass-Index (BMI) wurde ermittelt.
Schlechter Schlaf, Depressivität und Stress
Anhand der Daten wurde der Grad des Zusammenhangs zwischen schlechter Schlafqualität/Tagesmüdigkeit, depressiven Symptomen und empfundenem Stress ermittelt. Die Ergebnisse zeigten einen signifikanten Zusammenhang zwischen diesen Faktoren und depressiven Problemen sowie mäßigem bis hohem Stressniveau.
Neben den Ergebnissen zum Geschlecht wurde auch ein Zusammenhang zwischen schlechter Schlafqualität und der Studienrichtung festgestellt. Studierende der Bio- und Gesundheitswissenschaften waren häufiger betroffen als Studierende der Sozial- und Geisteswissenschaften.
Der Mechanismus hinter Schlafstörungen und Depressionen ist ebenso unklar wie die Frage, ob psychische Probleme eine schlechte Schlafqualität auslösen (oder umgekehrt). Die Autoren schlagen daher mehr Forschungsarbeiten vor, um diese Wechselwirkung besser zu untersuchen.
© Psylex.de – Quellenangabe: Annals of Human Biology, 2021; 1 DOI: 10.1080/03014460.2021.1983019