Depression: Achtsamkeitsmeditation, Achtsamkeit
Depressive Störung – Psychotherapie / Behandlung
Achtsamkeitsmeditation verringert Auftretenshäufigkeit schwerer Depressionen
16.03.2018 Unter den Patienten in der Primärversorgung, die an subklinischen Depressionen leiden, reduzierte Achtsamkeits-Meditation die Häufigkeit von schweren Depressionen und verbesserte die depressive Symptomatik.
Bild: Gerd Altmann
Dr. Samuel Y. S. Wong von der Chinese University of Hong Kong und Kollegen führten eine randomisierte kontrollierte Studie mit Erwachsenen mit einer unterschwelligen Depression durch. Sie verglichen zwei Gruppen: Die eine Gruppe erhielt eine Intervention zur Verhaltensaktivierung mit Fokus auf Achtsamkeit (115); die andere Gruppe erhielt keine psychologische Intervention (116).
Die Teilnehmer aus der Achtsamkeitsgruppe erhielten wöchentlich zweistündige Achtsamkeitsmeditationen an acht aufeinander folgenden Wochen.
Wirkung auf Inzidenz
Nach 12 Monaten zeigte sich ein statistisch signifikanter Unterschied bei der Inzidenz (Auftretenshäufigkeit) von schweren depressiven Störungen zwischen den Gruppen (11 Prozent in der Achtsamkeitsgruppe im Vergleich zu 27 Prozent in der Kontrollgruppe).
Verringerung der Depressionssymptome
Das Achtsamkeitstraining erreichte auch einen kleinen Effekt bei der Verringerung der Depressionssymptome (Mittelwertdifferenz zwischen den Gruppen = 3,85). Andere sekundäre Ergebnisse zeigten keine signifikante Veränderungen.
Die Studienautoren schlagen vor, dass, für Patienten mit subschwelliger Depression, die in den letzten sechs Monaten keine größere depressive Episode hatten, Achtsamkeitstraining eine praktikable Methode ist, um einer größeren Depression vorzubeugen.
Die Autoren planen zukünftige Forschungsarbeiten zur Kosteneffizienz, zu den Auswirkungen der Nutzung von Gesundheitsdiensten und die Akzeptanz von Meditation basierend auf Achtsamkeit.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: The Annals of Family Medicine (2018). DOI: 10.1370/afm.2206
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