Achtsamkeitstherapie, Achtsamkeitsübungen bei Depression

Achtsamkeitstherapie bei Depression, Stress und Angst so wirksam wie kognitive Verhaltenstherapie

30.11.2014 Eine neue Studie hat herausgefunden, dass Achtsamkeitsübungen in der Gruppe so wirkungsvoll Depression, Angst, Stressreaktionen und Anpassungsstörungen reduzieren können wie eine individuelle kognitive Verhaltenstherapie (KVT).

Die Studie wurde an 16 Gesundheitszentren in Skåne, Schweden durchgeführt. Forscher von der Lund Universität bildeten zwei Achtsamkeitslehrer aus verschiedenen Berufsgruppen an jedem Gesundheitszentrum aus.

KVT vs. Achtsamkeit

Im Frühling 2012 wurden 215 Patienten mit Depression, Angststörung, Anpassungsstörung oder Reaktionen auf stark belastenden Stress zufällig einer strukturierten Achtsamkeitsbehandlung in der Gruppe (etwa 10 Personen pro Gruppe) oder einer Gruppe mit regulärer Behandlung – hauptsächlich individuell angewandter kognitiver Verhaltenstherapie zugeteilt.

Achtsamkeitstherapie
Bild: Gerd Altmann (pixabay)

Die Patienten erhielten auch einen privaten Schulungsplan und wurden darum gebeten, ihre Übungen in einem Tagebuch aufzuzeichnen, berichteten die Forscher in der Zeitschrift THE BRITISH JOURNAL OF PSYCHIATRY.

Vor und nach der Behandlung wurde der Schweregrad ihrer Depression bzw. Angst anhand von Fragebögen beurteilt.

Die Forscher stellten fest, dass selbstberichtete Symptome von Stress, Depression und Angst in beiden Gruppen während der achtwöchigen Behandlungszeit abnahmen. Tatsächlich aber, gab es keine statistische Differenz zwischen den beiden Behandlungsformen.

„Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Achtsamkeitsübungen in der Gruppe – durchgeführt von zertifizierten Lehrern in Einrichtungen der medizinischen Grundversorgung – so wirkungsvoll wie eine individuelle KVT bei der Behandlung von Depression und Angststörungen ist“, sagte Studienleiter Jan Sundquist.

„Das bedeutet, dass Achtsamkeitsübungen in der Gruppe als eine Alternative zu individuell angewandter Psychotherapie zu betrachten sind. Dies ist besonders für Einrichtungen der medizinischen Grundversorgung wichtig, in denen nicht jedem eine Einzeltherapie angeboten werden kann.“

© PSYLEX.de – Quellen: Lund Universität, THE BRITISH JOURNAL OF PSYCHIATRY; November 2014

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