- Diät-halten kann zu Essstörungen bei Kindern führen
- Diätetisch behandelte chronische Erkrankungen können zu gestörtem Essverhalten, Essstörungen führen
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Diät-halten kann zu Essstörungen bei Kindern führen
14.09.2013 Übergewichtige Kinder und Jugendliche, die Diät halten und (Gewicht) abnehmen, sind in Gefahr eine Essstörung – wie Anorexia (Anorexia nervosa) oder Bulimia nervosa Bulimie – zu entwickeln, und eine neue Studie zeigt, wie dies geschehen kann.
Diagnose geschieht oft nicht schnell genug
Diese Störungen werden oft nicht schnell genug diagnostiziert, weil Eltern und Ärzte finden, dass es eine gute Sache sei, dass die Teenager so viel Gewicht verloren haben, sagt die leitende Forscherin Leslie Sim, Dozentin für Psychologie und Expertin für Essstörungen am Mayo Clinic Children’s Center in Rochester, USA.
Die Forscher sahen, wie Kinder mit schweren Essstörungen wie Anorexia nervosa – bei der man viel Gewicht verliert und das Essen reduziert – in der Klinik kamen, und diese Kinder begannen tatsächlich mit der Diät als sie fettleibig waren, sagte sie.
Sie verloren viel zu viel Gewicht und beschäftigten sich stark mit ihrem Essen, sagte Sim. Jeder Gedanke und das Verhalten waren ans Essen gebunden.
Zwei exemplarische Fallberichte essgestörter Jugendlicher
Der neue Forschungsbericht konzentriert sich auf zwei Fallberichte übergewichtiger Jugendlicher, die eine Menge Gewicht verloren hatten.
1. Fallbericht
Im ersten Fall verlor ein 14-jähriger Junge in zwei Jahren 40 kg. Obwohl der Plan war, gesund zu essen und Sport zu treiben, entwickelte er eine schwere Essstörung mit einer drastisch eingeschränkten Kalorienaufnahme und regiden Nahrungsbeschränkungen.
Trotzdem er mehr als die Hälfte seines Körpergewichts verloren hatte (und er weitere Symptome zeigte), schlossen die Ärzte anfangs Essstörungen als Diagnose aus, bis seine Mutter schließlich auf eine Essstörungsdiagnostik bestand.
2. Fallbericht
Im zweiten Fall verlor ein 18-jähriges Mädchen in drei Jahre 38 kg. Beim Besuch eines Arztes zeigte sich die Mutter des Mädchens betroffen, weil ihre Tochter kein Fett aß und im Allgemeinen ihr Essen einschränkte.
Obwohl dies klare Zeichen einer Essstörung waren, führte der Arzt den Schwindel des Mädchens und die fehlenden Monatsblutungen auf Symptome einer Entwässerung oder eines möglichen polyzystischen Eierstocksyndroms – ein Hormonungleichgewicht, das Menstruationsveränderungen verursacht – zurück.
In beiden Fällen wurden die Essstörungen trotz regelmäßiger Untersuchungen und klaren Zeichen der Unterernährung nicht erkannt und verschlimmerten sich, sagte Sim.
Kinder, die sie mit diesen Problemen sieht, sind konstant in Sorge, was und wieviel sie essen, sagte Sim, und sie ziehen sich sozial zurück und sind deprimiert.
Übergewichtige Kinder: Risiko für Essstörungen
Die Psychologen nehmen an, dass fettleibige Kinder ein Risiko für Essstörungen haben, weil sie viele Informationen von den Medien bekommen, die besagen, dass sie nicht gesund leben, dass etwas mit ihnen nicht in Ordnung ist, und dass sie ihre Lebensweise ändern und Diät halten sollten, sagte Sim. Und weil sie Teenager sind, machen sie Dinge auf eine extreme Weise.
Gewichtsverlust ist für Jugendliche nicht so typisch, sagte Sim. Ich denke, dass Eltern sich mit jedem Gewichtsverlust beschäftigen sollten, sagte sie.
Wenn Eltern sehen, dass ihre Kinder Diät halten / Gewicht verlieren, sollten sie sie nach ihren Essgewohnheiten fragen, und ob sie Mahlzeiten auslassen oder ob sie Freunde meiden – denn dies können Zeichen einer Essstörung sein, sagte Sim.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Mayo Clinic Children’s Center, Sept. 2013
Diätisch behandelte chronische Erkrankungen können zu gestörtem Essverhalten, Essstörungen führen
20.05.2018 Diätische Interventionen bei ernährungsbedingten chronischen Krankheiten können das Risiko für ein gestörtes Essverhalten und Essstörungen bei Kindern erhöhen laut einer im International Journal of Eating Disorders publizierten Studie.
Zusammenhang mit ernährungsbedingten chronischen Erkrankungen
Dr. Jenny H. Conviser vom Fachbereich Psychologie der Northwestern Universität in Chicago und Kollegen führten eine systematische Recherche der Forschungsliteratur durch, um den Zusammenhang zwischen ernährungsbedingten chronischen Erkrankungen (Diabetes, Mukoviszidose, Zöliakie, Magen-Darm-Erkrankungen und entzündlichen Darmerkrankungen) und Essstörungen bei Kindern zu untersuchen.
Die Forscher fanden heraus, dass ernährungsbedingte chronische Krankheiten mit gestörtem Essverhalten und Essstörungen in Verbindung gebracht werden können.
Diätisch behandelt
In den meisten Studien gingen diätisch behandelte chronische Erkrankungen einem gestörten Essverhalten voraus, außer bei den entzündlichen Darmerkrankungen.
Das Risiko für schlechte medizinische Verläufe wurde durch gestörtes Essverhalten und ungesunde Praktiken zur Gewichtskontrolle bei Kindern erhöht.
Weitere Forschungsarbeiten sind notwendig, um die Mechanismen zu untersuchen, die diätische Standardbehandlungen in pathologisches Essverhalten umwandeln, einschließlich der Merkmale und Verhaltensweisen des Kindes, der Eltern / Betreuer, der Familie und der Behandlungsanbieter, schreiben die Autoren.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Northwestern Universität; International Journal of Eating Disorders – DOI: 10.1002/eat.22831
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