Alptraum-Störung

Behandlungsmöglichkeiten für Alptraumstörungen bei Erwachsenen

16.06.2018 Laut einem Positionspapier der American Academy of Sleep Medicine (AASM) können verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Alptraum-Störungen bei Erwachsenen wirksam sein.

Die Alptraumstörung beinhaltet wiederholte Vorkommnisse von Alp- bzw. Albträumen, die klinisch signifikante Beschwerden oder Beeinträchtigungen verursachen.

Prävalenz / Häufigkeit

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Bild: Gerd Altmann

Sie betrifft etwa 4 Prozent der Erwachsenen, die isoliert oder als Teil anderer Erkrankungen wie Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) auftreten, und sie kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Die Alptraumstörung kann auch eine zugrundeliegende psychische Erkrankung, wie Depression oder Angst, verschlimmern.

Das Positionspapier enthält die folgenden Stellungnahmen. Die Positionen „empfohlen“ und „nicht empfohlen“ deuten darauf hin, dass eine Behandlungsoption für die meisten Patienten eindeutig nützlich, unwirksam oder schädlich ist. Positionen von „kann verwendet werden“ deuten darauf hin, dass der Beleg oder Expertenkonsens weniger klar für oder gegen die Verwendung einer Behandlungsoption spricht.

Behandlungsoptionen

  • Für die Behandlung von PTBS-verknüpften Alpträumen und Alptraumstörungen wird folgende Therapie empfohlen: Imagery Rehearsal Therapie (IRT).
  • Die folgenden Therapien können zur Behandlung von PTBS-verbundenen Albträumen eingesetzt werden: kognitive Verhaltenstherapie; kognitive Verhaltenstherapie bei Schlaflosigkeit; Eye Movement Desensitization and Reprocessing (kurz EMDR, auf Deutsch ungefähr: Desensibilisierung und Aufarbeitung durch Augenbewegungen); Exposition, Entspannung und Reskripting-Therapie; die atypischen Antipsychotika Olanzapin, Risperidon und Aripiprazol; Clonidin; Cyproheptadin; Fluvoxamin; Gabapentin; Nabilon; Phenelzin; Prazosin; Topiramat; Trazodon; und trizyklische Antidepressiva.
  • Die folgenden Therapien können zur Behandlung von Alptraumstörungen eingesetzt werden: kognitive Verhaltenstherapie; Expositions-, Entspannungs- und Reskripting-Therapie; Hypnose; luzide Traumtherapie; progressive Tiefenmuskelentspannung; schlafdynamische Therapie; Selbstexpositionstherapie; systematische Desensibilisierung; Testimony-Methode; Nitrazepam; Prazosin; und Triazolam.
  • Für die Behandlung von Alptraumstörungen werden nicht empfohlen: Clonazepam und Venlafaxin.

Die endgültige Bewertung über die Angemessenheit einer bestimmten Behandlung muss vom Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Umstände des Patienten, der zugänglichen Behandlungsmöglichkeiten und der Ressourcen getroffen werden.

Die Arbeitsgruppe um Timothy I. Morgenthaler von der Mayo Clinic in Rochester identifizierte auch einen Bedarf an weiteren randomisierten kontrollierten Studien und gut konzipierten vergleichenden Wirksamkeitsstudien, um eine weitere Bewertung der Behandlung von Alptraumstörungen zu ermöglichen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Clinical Sleep Medicine (2018). DOI: 10.5664/jcsm.7178

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