Bewegung / Sport fördert Denkfähigkeit

Leichte körperliche Bewegung über drei Monate verbessert nachweislich die kognitive Funktion und die Leistungsfähigkeit des Gehirns

Bewegung / Sport fördert Denkfähigkeit

20.07.2023 Die Aufrechterhaltung und Förderung der kognitiven Funktionen (Denkfähigkeit) älterer Menschen kann durch regelmäßige Bewegung bzw. Sport unterstützt werden.

Bisherige Forschungen konzentrierten sich auf die Auswirkungen moderater bis hochintensiver aerober Trainingsprogramme mit einer Dauer von sechs Monaten bis zu einem Jahr auf die exekutiven Funktionen, die durch den präfrontalen Kortex gesteuert werden. Die Herausforderung besteht darin, die Menschen zu motivieren, sich an strengen Trainingsroutinen zu beteiligen und diese einzuhalten.

Auf der Grundlage früherer Untersuchungen von Forschern der Universität Tsukuba und der Universität von Kalifornien, Irvine, wurde festgestellt, dass selbst kurze, leichte Übungen wie Gehen und Yoga das Gehirn stimulieren und zu einer vorübergehenden Verbesserung der kognitiven Leistung führen können. Die Auswirkungen langfristiger leichter aerober Übungen auf die Gehirnfunktion beim Menschen sowie die zugrundeliegenden Mechanismen blieben jedoch bisher unerforscht.

Für diese Studie wurde eine Gruppe gesunder Erwachsener mittleren und höheren Alters (55-78) nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt: Die eine Gruppe führte drei Monate lang dreimal wöchentlich ein Fahrradtraining mit geringer Intensität durch (Trainingsgruppe), während die andere Gruppe ihren normalen Tagesablauf fortsetzte (Kontrollgruppe). Das Forscherteam bewertete die Exekutivfunktion der Teilnehmer anhand eines Stroop-Tests und untersuchte die Aktivität des präfrontalen Kortex während der Aufgabe mithilfe der funktionellen Nahinfrarotspektroskopie vor und nach der Intervention.

Zunahme der effizienten Aktivierung des präfrontalen Kortex

Die in der Zeitschrift GeroScience veröffentlichten Ergebnisse zeigten, dass sich die Exekutivfunktion in der Sportgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich verbesserte. Eine Analyse der Daten nach Alter ergab, dass die positiven Auswirkungen des leichten Bewegungstrainings in der Gruppe der älteren Erwachsenen (68-78 Jahre) besonders ausgeprägt waren.

Der dieser Verbesserung zugrundeliegende Gehirnmechanismus beinhaltete eine Zunahme der effizienten Aktivierung des präfrontalen Kortex. Mit anderen Worten: Die exekutive Funktion war hoch, während die entsprechende Hirnaktivierung relativ niedrig war. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass bereits drei Monate leichten Trainings die funktionellen Netzwerke des Gehirns stärken können, so dass der präfrontale Kortex während des Stroop-Tests effizienter genutzt werden kann.

Diese Entdeckung unterstreicht die positiven Auswirkungen von stressfreier, leichter Bewegung über einen Zeitraum von drei Monaten auf die Stärkung des präfrontalen Kortex und die Verbesserung der Denkfähigkeit bei älteren Personen. Die Ergebnisse dürften zur Entwicklung neuer Trainingsprogramme und -strategien beitragen, die die exekutiven Funktionen verbessern und für ältere Menschen mit geringer körperlicher Fitness und begrenzter Motivation zum Sport leicht zugänglich sind.

© Psylex.de – Quellenangabe: GeroScience (2023). https://doi.org/10.1007/s11357-023-00816-3

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