Prävalenz gestörten Essverhaltens und Zusammenhänge mit Geschlecht, pubertärer Reifung und Gewicht bei Kindern
10.08.2022 Kinder mit einem höheren Body-Mass-Index (BMI) haben ein erhöhtes Risiko für gestörtes Essverhalten (s.a. Essstörungen) laut einer online in JAMA Pediatrics veröffentlichten Studie.
Dr. Stuart B. Murray von der Keck School of Medicine an der University of Southern California in Los Angeles, und Kollegen werteten die Daten von 11.878 Kindern (im Alter von 9 bis 10 Jahren) aus, die an der ABCD-Studie (Adolescent Brain Cognitive Development) teilnahmen (Basisjahr 2016 bis 2018), um die Prävalenz von gestörtem Essverhalten zu ermitteln.
- Die Forscher fanden keine Geschlechtsunterschiede bei gestörtem Essverhalten.
- Sie beobachteten jedoch eine höhere Wahrscheinlichkeit für kompensatorische Verhaltensweisen zur Verhinderung einer Gewichtszunahme bei fortgeschrittener Pubertät und bei Kindern mit einem höheren BMI.
- Die Prävalenz von Essattacken (Binge Eating) lag bei 5,0 Prozent, während 2,2 Prozent angaben, mindestens einmal pro Woche über drei Monate hinweg Essanfälle gehabt zu haben.
- Bei Kindern mit einem BMI zwischen der fünften und der <85. Perzentile (Prozentrang) war die fortgeschrittene pubertäre Reifung mit dem Auftreten von Binge Eating oder Essanfällen mindestens einmal pro Woche über einen Zeitraum von drei Monaten verbunden; bei Kindern mit einem BMI zwischen der 85. und <95 Perzentile war die fortgeschrittene pubertäre Reifung mit dem Auftreten von Essanfällen verbunden.
„Wir neigen zu der Annahme, dass Essstörungen vor allem Mädchen betreffen, aber es gibt immer mehr Daten, wonach Jungen genauso stark betroffen sind“, sagte Murray in einer Erklärung. „Wir sollten diese Fälle ernst nehmen.“
© Psylex.de – Quellenangabe: JAMA Pediatr. Published online August 1, 2022. doi:10.1001/jamapediatrics.2022.2490