Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und Drogen, Drogenmissbrauch

PTBS-Symptome begünstigen Drogenkonsum als Bewältigungsmethode bei Kindern nach einer Naturkatastrophe

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und Drogen, Drogenmissbrauch

11.01.2024 In einer umfragebasierten Studie mit Schülern der 3. bis 12. Klasse in Puerto Rico nach dem Hurrikan Maria im Jahr 2017 wurden bestimmte Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) mit einem höheren Risiko für den Konsum von Drogen bzw. Alkohol in Verbindung gebracht.

Die im Journal of Traumatic Stress veröffentlichte Studie umfasste 91.732 Heranwachsende, die fünf bis neun Monate nach dem Eintreffen des Hurrikans Maria in Puerto Rico eine Umfrage ausfüllten.

Die Zusammenhänge zwischen PTBS-Symptomen und Drogenkonsum wurden anhand eines Netzwerkkonzepts untersucht, bei dem Störungen als Folge von Wechselwirkungen zwischen Symptomen betrachtet werden.

Dieser Ansatz identifizierte reizbares Verhalten und Wutausbrüche als Symptome der PTBS, die mit dem größten Risiko für die Bewältigung durch Drogenkonsum nach einer Naturkatastrophe verbunden sind. Dieser Zusammenhang war bei Jugendlichen ausgeprägter, die keine unterstützenden Bezugspersonen, Freunde oder Lehrer/Berater in ihrem Leben hatten.

Es wurden zwei PTBS-Symptomgruppen identifiziert: 1) Arousal (Erregung) und Reaktivität, negative Veränderungen der Kognition und der Stimmung sowie Substanzkonsum; und 2) Vermeidung und Intrusion.

Schlafstörungen und physiologische Reaktivität auf Trauma-Erinnerungen wurden als wichtige Brückensymptome identifiziert, die diese Cluster miteinander verbinden. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Interventionen, die auf den Schlaf und die physiologische Reaktivität auf Trauma-Erinnerungen nach einer Naturkatastrophe abzielen, die Interaktion zwischen PTBS-Symptomen, die diese Störung bei Jugendlichen aufrechterhalten, wirksam unterbrechen können.

„Die derzeitige globale Klimakrise macht eine Katastrophe in Puerto Rico unausweichlich, was sich nachhaltig auf das Leben der Jugendlichen und der breiteren Gemeinschaft auswirken kann“, sagte der korrespondierende Autor Dr. Alejandro Luis Vázquez von der University of Tennessee.

© Psylex.de – Quellenangabe: Journal of Traumatic Stress (2024). DOI: 10.1002/jts.23008

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