Gemüse ist gut für das Gehirn

Gemüse ist gut für das Gehirn

Gehirnforschung – Gehirngesundheit

Eine Portion Blattgemüse am Tag verbunden mit einem um 11 Jahre verlangsamten altersbedingten Gehirnabbau

23.12.2017 Der Verzehr von primären Nähr- und Bioaktivstoffen in grünem Blattgemüse ist mit einem langsameren kognitiven Abbau (also der Denkfähigkeiten des Gehirns) verbunden laut einer im Fachblatt Neurology veröffentlichten Studie.

Martha Clare Morris von der Rush Universität und Kollegen führten eine prospektive Studie durch, an der 960 Teilnehmer ohne Demenz des Memory and Aging Project im Alter von 58 bis 99 Jahren teilnahmen. Diese füllten einen Fragebogen zu den von ihnen gegessenen Nahrungsmitteln aus und nahmen an zwei oder mehr kognitiven Testbatterien zum Denk- und Erinnerungsvermögen über einen Mittelwert von 4,7 Jahren teil.

Grünes Blattgemüse

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Bild: Michael Moriarty

Die Studie teilte die Teilnehmer in fünf Gruppen ein, basierend darauf, wie oft sie grünes Blattgemüse aßen, und verglich die kognitiven Bewertungen derjenigen, die am meisten aßen (durchschnittlich etwa 1,3 Portionen pro Tag) und derjenigen, die am wenigsten aßen (0,1 Portionen pro Tag).

Die Forscher fanden heraus, dass der Verzehr von grünem Blattgemüse mit einem langsameren kognitiven Verfall verbunden war; verschiedene Störfaktoren – wie Konsum von Meeresfrüchten- und Alkoholkonsum, Rauchen, Bluthochdruck, Fettleibigkeit, Bildungsniveau und Umfang der körperlichen und kognitiven Aktivitäten – waren berücksichtigt worden.

Verlangsamung der kognitiven Gehirnalterung

Insgesamt sanken die Ergebnisse der Teilnehmer bei den Denk- und Gedächtnistests mit einer Rate von 0,08 standardisierten Einheiten pro Jahr. Über 10 Jahre Follow-up war die Rate des Rückgangs für diejenigen, die das meiste grüne Blattgemüse aßen, um 0,05 Standardeinheiten pro Jahr langsamer als die Rate derjenigen, die am wenigsten dieses grünen Gemüses aßen.

Dieser Unterschied war gleichbedeutend mit einem um 11 Jahre jüngeren Alter bei der Gehirnalterung, sagte Morris.

Zum Blattgemüse zählen verschiedene Gemüsearten:

  • Chicorée,
  • Endivie,
  • Feldsalat,
  • Gartensalat; z.B. Römersalat, auch Römischer oder Romana-Salat
  • Kopfsalat,
  • Löwenzahn,
  • Mangold,
  • Schnittsalat,
  • Petersilie,
  • Rhabarber,
  • Spargel,
  • Spinat,
  • Rübstiel/Stielmus,
  • Rucola,
  • Brennnesseln.

Nährstoffe

Die Teilnehmer im höchsten Quintil der Aufnahme von Blattgemüse (im Median 1,3 Portionen/Tag) zeigten also im Analysemodell eine Degenerationsrate, die ß = 0,05 standardisierte Einheiten langsamer war, was einem 11 Jahre jüngeren Alter entspricht.

Individuelle Verbindungen mit einem langsameren kognitiven Abbau konnten mit einer höheren Aufnahme der einzelnen Nährstoffe und Bioaktivstoffe mit Ausnahme von ß-Carotin beobachtet werden.

Die Raten für die höchsten versus niedrigsten Quintile der Aufnahme waren

  • ß = 0,02 für Phylloquinon,
  • ß = 0,04 für Lutein,
  • ß = 0,05 für Folat,
  • ß = 0,02 für a-Tocopherol,
  • ß = 0,04 für Nitrat,
  • ß = 0,04 für Kaempferol und
  • ß = 0,02 für ß-Carotin,

wobei letzteres nicht signifikant war.

Der Verzehr von ungefähr einer Portion grünem Blattgemüse und Lebensmitteln, die reich an Phylloquinon, Lutein, Nitrat, Folsäure, a-Tocopherol und Kaempferol sind, kann dazu beitragen, den kognitiven Rückgang des Alterns zu verlangsamen, schreiben die Autoren.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Rush Universität; Neurology – DOI: https://doi.org/10.1212/WNL.0000000000004815; Dez. 2017

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