Rolle der Sexualität bei Essstörungen

Die Rolle von Sexualität und sexueller Dysfunktion bei Essstörungen

12.01.2018 Eine neue Studie untersuchte die Rolle der Sexualität im Hinblick auf den Verlauf von Anorexie und Bulimie.

Wie bei anderen psychiatrischen Störungen sind diese beiden Essstörungen häufig mit Sexualstörungen verbunden. Verschiedene Studien deuten darauf hin, dass ein relevanter Prozentsatz der Personen mit Essstörungen weiterhin die betreffende Psychopathologie für längere Zeiträume zeigt.

Ansprechen auf Kognitive Verhaltenstherapie

Die aktuelle im Fachblatt Psychotherapy and Psychosomatics veröffentlichte Studie der Universität Florenz untersuchte, ob die sexuelle Funktionsfähigkeit das Ansprechen auf Kognitive Verhaltenstherapie voraussagt und einen potenziellen Indikator für den Genesungsprozess bei Patientinnen mit Anorexia nervosa and Bulimia nervosa darstellen kann.

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Bild: Vidmir Raic

Die Studienergebnisse bestätigten, dass nach einer psychologischen Intervention, die sich auf die gemeinsamen psychopathologischen Kerneigenschaften von Essstörungen konzentrierte, Patientinnen mit Magersucht und Ess-Brech-Sucht ähnliche Veränderungen in mehreren Bereichen der sexuellen Funktionsfähigkeit zeigten, sagt Studienautorin Giovanni Castellini.

Auswirkungen auf Sexualfunktionen

Darüber hinaus war die Verbesserung der Sexualfunktionen mit einer Verringerung einiger spezifischer psychopathologischer Merkmale von Essstörungen verbunden, wie z.B. körperlichem Unwohlsein.

Andererseits schienen Gewichtsreduktion und Binge-Eating-Reduktion nicht direkt mit diesen Ergebnissen zusammenzuhängen.

Mit anderen Worten, einige anorektische Patientinnen, die ein normales Gewicht erreichen konnten, aber immer noch eine gestörte Sexualität zeigten, und einige bulimische Patientinnen, die das Binge-Eating abbrachen, berichteten jedoch immer noch über sexuelle Dysfunktionen.

Diese Beobachtungen bestätigten diejenigen früherer Studien, die einen spezifischen Zusammenhang zwischen der Essstörungspsychopathologie und Dysfunktion der Sexualität beschreiben, und widersprechen teilweise der Annahme, dass sexuelle Dysfunktion bei Anorexie ausschließlich auf Gewichtsverlust und sekundären Hypogonadismus zurückzuführen sei.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Florenz; Psychotherapy and Psychosomatics – DOI: 10.1159/000477176; Jan. 2018

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