Auswirkungen von psychischen Problemen, Gesundheitsverhalten auf die operativen Behandlungsergebnisse bei Krebspatienten
02.03.2024 Bei Krebspatienten werden psychische Probleme, problematisches Gesundheitsverhalten (behavioral health disorders) mit schlechteren Behandlungsergebnissen in Verbindung gebracht, einschließlich langfristiger postoperativer Ergebnisse laut einer im Journal of the American College of Surgeons veröffentlichten Studie.
Erryk S. Katayama vom Ohio State University Wexner Medical Center in Columbus und Kollegen untersuchten die Prävalenz von psychischen Problemen bei Krebspatienten und untersuchten den Zusammenhang von einigen psychischen Problemen und dem Gesundheitsverhalten mit den operativen Behandlungsergebnissen bei Patienten, bei denen zwischen 2018 und 2021 Lungen-, Speiseröhren-, Magen-, Leber-, Bauchspeicheldrüsen- und Dickdarmkrebs diagnostiziert wurde.
Behavioral health disorders (BHD) wurden als Drogenmissbrauch, Essstörung oder Schlafstörung definiert.
- Insgesamt wiesen 6,7 Prozent der 694.836 Krebspatienten mindestens eine BHD auf. Die Forscher stellten fest, dass sich Patienten mit BHD im Vergleich zu Patienten ohne BHD deutlich seltener einer Resektion unterziehen (20,3 gegenüber 23,4 Prozent).
- Unabhängig von sozialer Anfälligkeit oder Krankenhausvolumen (Menge oder Anzahl der medizinischen Fälle oder Eingriffe) hatten Patienten mit BHD bei chirurgischen Eingriffen ein erhöhtes Risiko für Komplikationen (Odds Ratio: 1,32), eine verlängerte Aufenthaltsdauer (Odds Ratio: 1,36) und eine 90-Tage-Wiederaufnahme (Odds Ratio: 1,57), was zu einer geringeren Wahrscheinlichkeit führte, ein postoperatives Lehrbuchergebnis zu erzielen.
- Bei OP-Patienten mit BHD wurden auch signifikant höhere Kosten im Krankenhaus festgestellt (17.432 $ gegenüber 16.159 $).
- Das langfristige postoperative Überleben war bei Patienten mit BHD schlechter (37,1 versus 46,6 Monate), selbst nach Kontrolle anderer klinischer Faktoren (Hazard Ratio: 1,26).
„Initiativen zum Screening und zur gezielten Behandlung von Drogenmissbrauch, Essstörung oder Schlafstörung sind erforderlich, um die Überlebenschancen von Krebspatienten nach einer Operation zu verbessern“, schreiben die Autoren.
© Psylex.de – Quellenangabe: Journal of the American College of Surgeons ():10.1097/XCS.0000000000000954, February 29, 2024. | DOI: 10.1097/XCS.0000000000000954