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Negative Vorstellungen über das Altern sind mit Alzheimer verbunden
08.12.2015 Eine neue in der Zeitschrift Psychology and Aging präsentierte Studie zeigt, dass Menschen mit negativen Annahmen, Überzeugungen über das Altern wahrscheinlicher mit Alzheimer-Krankheit und ähnlichen degenerativen Gehirnerkrankungen zu tun haben werden.
Negative Ansichten und verinnerlichter Stress
Die Studie der Yale School of Public Health legt nahe, dass das Angehen gegen negative Ansichten – wie z.B., dass ältere Menschen zwangsläufig schwach werden und degenerieren – einen Weg eröffnen könnte, die ansteigende Alzheimer-Rate zu verringern.
„Wir glauben, dass es der von den negativen Überzeugungen über das Altern in unserer Gesellschaft verursachte Stress ist, den Personen manchmal verinnerlichen, und der zu pathologischen Veränderungen im Gehirn führen kann“, sagte Dr. Becca Levy, Professorin für Gesundheitswesen und Psychologie.
Bild: Vesa Minkkinen
Obwohl die Befunde besorgniserregend sind, können diese negativen und falschen Vorstellungen über das Altern verändert werden und positiven Überzeugungen Platz machen, so dass die ungünstigen Auswirkungen nicht unvermeidlich sind, sagte sie.
Für die Studie untersuchten die Forscher gesunde, demenzfreie Teilnehmer der Baltimore Longitudinal Study of Aging, der längsten laufenden Studie zum Altern in den USA.
Verringerung des Hippocampus
Mit Hilfe von Magnetresonanztomographie stellten die Forscher einen größeren Volumenrückgang des Hippocampus bei Teilnehmern fest, die mehr negative Überzeugungen über das Altern hatten.
Dieser Teil des Gehirns ist von entscheidender Wichtigkeit für das Gedächtnis. Ein reduziertes Hippocampus-Volumen ist ein Zeichen für die Alzheimer-Krankheit, erklärten die Wissenschaftler.
Amyloidplaques und neurofibrilläre Bündel
Die Forscher autopsierten auch die Gehirne, um zwei andere Anzeichen für die Alzheimer-Krankheit zu prüfen:
- Amyloidplaques, Proteinansammlungen, die zwischen den Gehirnzellen vorkommen; und
- neurofibrilläre Bündel, verdrillte Einzelfäden aus Protein, die sich innerhalb der Gehirnzellen anhäufen.
Sie stellten fest, dass Menschen mit mehr negativen Vorstellungen über das Altern eine deutlich höhere Zahl der Plaques und neurofibrillären Bündel aufwiesen.
Die Altersstereotypen waren im Durchschnitt 28 Jahre vor den Plaques und neurofibrillären Bündeln gemessen worden, bemerkten die Forscher.
In beiden Stadien der Studie berücksichtigten Levy und ihre Kollegen andere bekannte Risikofaktoren für die Alzheimer-Krankheit, inklusive Gesundheit und Alter.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Yale School of Public Health, Psychology and Aging; Dez. 2015
Sinn im Leben
In einer Studie von Patricia A. Boyle, Ph.D. vom Rush University Medical Center in Chicago wurde die Wirkung eines Zwecks / Sinns im Leben auf die kognitiven Funktionen bei 246 älteren Personen, die in einer Gemeinschaft lebten, erfasst.
Die klinischen Auswertungen wurden jährlich ausgeführt, und die quantifizierten Pathologiemaße der Alzheimer-Krankheit (AK) wurden nach dem Tode gesammelt.
Die Forscher stellten fest, dass die schädlichen Wirkungen von AK auf kognitive Funktionen bei jenen reduziert waren, die über einen größeren Sinn im Leben im Alter berichteten.
Ein Sinn oder Zweck im eigenen Leben zu sehen, reduziert die schädlichen Auswirkungen der AK auf Erkennungsvermögen im fortgeschrittenen Alter, schlussfolgern Boyle und Kollegen.
„Weitere Studien werden benötigt, um zu bestimmen, ob der Sinn im Leben bzw. eine Bedeutung darin zu sehen als Ziel nützlich ist, damit gerichtete Interventionen das Gesundheitswesen entlasten und den kognitiven Rückgang beim Altern und bei der Alzheimer-Krankheit reduzieren können“.
Quelle: Archives of General Psychiatrys. Mai 2012
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