Yoga (Psyche, Psychologie)

Yoga (Psyche, Psychologie)

Psychologie-Lexikon – Entspannungsmethoden / Therapie

Einfluss auf Selbstkonzept und Problemverhalten bei Grundschulkindern

15.03.2016 Eine in der Zeitschrift Movement Science and Sport Psychology veröffentlichte Studie der Universitäten Regensburg und Münster untersuchten die Auswirkungen von Yoga-Übungen auf kognitive und motorische Funktionen, körperliche Selbstwahrnehmung und Emotionen von Grundschulkindern.

Dazu unternahmen die Wissenschaftler einen Versuch mit 24 Kindern (die Hälfte Mädchen) im Alter zwischen 6 und 11 Jahren. Die Kinder wurden zufällig zwei Gruppen zugeteilt: Mit der Hälfte wurden Yoga-Übungen gemacht, die andere Hälfte machten Sportübungen (Seilklettern, Balancieren, Ballspiele). Während sechs Wochen wurde 2x die Woche je 45 Minuten trainiert.

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Bild: Peggy und Marco Lachmann-Anke

Vor und nach der Intervention wurden kognitive und motorische Funktionen, Wahrnehmung der Emotionen und körperliches Selbstkonzept erfasst.

Körperliche Selbstwahrnehmung und Problemvermeidung

Es zeigte sich, dass sich Unterschiede zwischen den beiden Gruppen gebildet hatten:
Kinder der Yoga-Gruppe nahmen ihre körperliche Schnelligkeit langsamer wahr als vorher (Yoga zielt auf langsame, bewusste Körperbewegungen) und sie vermieden im stärkeren Maße Probleme.

Studienleiterin Prof. Dr. Petra Jansen vermutet die Ursache hierfür im sich stärker entwickelnden Selbstbewusstsein und Wahrnehmung der äußeren Welt bei den Yoga-Kindern: Sie würden dadurch verstärkt Konfliktsituationen wahrnehmen, aber als Kinder noch keine Strategien zur Bewältigung parat haben; deswegen könnten die Probleme als ‚zu groß‘ wahrgenommen und „eher eine Vermeidungsstrategie gewählt“ werden.

Die Kinder der Sportgruppe schätzten ihre körperliche Geschwindigkeit höher ein und gingen Problemen weniger aus dem Weg.

In den anderen Bereichen gab es keine nennenswerten Unterschiede. Aufgrund der kleinen Studienteilnehmerzahl sollten weitere Versuche unternommen werden, sagten die Forscher. So sollte es weitere zu den Themen ‚Auswirkungen von Yoga auf Angst‘ oder die ‚Problembewältigung‘ geben.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Regensburg, Universität Münster, Movement Science and Sport Psychology; März 2016

Psychisch gesünder durch Yoga

Ganz gleich welchen Yoga-Stil Sie bevorzugen; es ist ein sehr gutes Training, welches eine Reihe von physischen und psychischen Vorzügen bietet.

Das U.S. National Center for Complementary and Alternative Medicine listet diese möglichen Gesundheitsvorzüge von Yoga auf:

Was bringt / bewirkt Yoga?

  • Bessere Stimmung, verbesserter Schlaf und besseres allgemeines Wohlgefühl.
  • Bessere Bewältigung von Stress.
  • Geringere Herzfrequenz, niedrigerer Blutdruck und auch verbesserte Lungenkapazität.
  • Entspanntere Muskeln und gesündere Körperspannung.
  • Verbesserte Kontrolle psychischer Gesundheitsbelange wie Depression und Angst.
  • Bessere Flexibilität, Stärke und allgemeine physische und psychische Gesundheit.
  • Positive Wirkungen auf die Chemikalien in Gehirn und Blut.

Quelle: U.S. National Center for Complementary and Alternative Medicine, Mai 2011

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