Zusammenhänge zwischen selbstberichteten Beeinträchtigungen der Mundgesundheit und Symptomen von depressiven, Angst- und Essstörungen
15.02.2023 Eine in Current Psychology veröffentlichte Studie untersuchte die Zusammenhänge zwischen Mundgesundheit und der psychischen Gesundheit in einer jüngeren erwachsenen Bevölkerungsgruppe, die noch nicht an einer psychischen Störung litt.
Dr. Cornelia Herbert von der Universität Ulm analysierte die Antworten von 162 erwachsenen Personen, die online und anonym standardisierte Fragebogen ausfüllten, in denen erlebte depressive Symptome, Essverhalten, Körperbewusstsein und allgemeines Gesundheitsverhalten abgefragt, sowie Angaben zur Mundgesundheit gemacht werden sollten.
Die Ergebnisse beider Studien belegen Zusammenhänge zwischen selbstberichteten Beeinträchtigungen der Mundgesundheit, selbstberichteten depressiven Symptomen (einschließlich Angst und aktuellem Affekt) und Symptomen im Zusammenhang mit Essstörungen (wie bulimisches Verhalten, Körperunzufriedenheit oder Streben nach Schlankheit) bei jungen Erwachsenen und deuten darauf hin, dass wahrgenommener Stress sowohl zu einer beeinträchtigten Mundgesundheit als auch zu einer beeinträchtigten psychischen Gesundheit bei jungen Erwachsenen (Frauen und Männern) beitragen kann.
„Ein weiteres spannendes Ergebnis in der weiblichen Stichprobe war, dass Probleme mit der Mundgesundheit immer auch mit Befindlichkeitsstörungen, wie depressiven Symptomen oder Angst, einhergingen. Außerdem berichteten Personen, die mit dem eigenen Körper unzufrieden waren, im Trend auch von einer schlechteren Mundgesundheit“, sagt Herbert.
Daher empfiehlt sie „eine bessere Aufklärung und Primärprävention der Mundgesundheit als wichtigen Aspekt von Gesundheit bei jungen Erwachsenen“ aus“. Die Befunde unterstreichen laut der Psychologin auch „die Bedeutung von psychischem Stress und seinen biopsychologischen Folgen. Sowohl auf die psychische und körperliche Gesundheit als auch auf die Mundgesundheit kann dieser Stress Auswirkungen haben.“
© Psylex.de – Quellenangabe: Curr Psychol (2023). https://doi.org/10.1007/s12144-022-04121-8
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