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Prä-Trauma Risikofaktoren für PTBS
05.07.2016 Bislang ist es unklar, welche potenziell veränderbaren Risikofaktoren mit nach einem Psychotrauma auftretenden posttraumatischen psychischen Störungen einhergehen.
Eine im Fachblatt Psychological Medicine veröffentlichte Studie der Universitäten Oxford und King’s College London untersuchte, welche prä-traumatischen (also vor dem Trauma liegenden) Risikofaktoren eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) oder klinische Depression vorhersagten, und die mit Resilienz-Interventionen gezielt behandelt werden könnten.
Bild: Ingo Kramarek
Dazu wurden 453 Sanitäter auf psychische Störungen in der Vergangenheit in der ersten Woche ihrer Rettungssanitäter-Ausbildung erfasst und über Selbstberichte auf hypothetisch angenommene Prädiktoren (Vorhersagevariablen) beurteilt.
Die Teilnehmer wurden alle 4 Monate für 2 Jahre auf PTBS und Depression untersucht; 386 Sanitäter (85,2%) nahmen an den Follow-up-Interviews schließlich teil, schreiben die Forscher.
Die Ergebnisse
32 Teilnehmer (8,3%) entwickelten in der Folge eine PTBS und 41 (10,6%) eine Episode einer klinischen Depression (während der Follow-up-Phase).
In allen – außer neun Fällen (2,3%) – konnten sich die Teilnehmer bis zur nächsten Untersuchung 4 Monate später erholen.
Nach 2 Jahren berichteten diejenigen mit PTBS oder klinischer Depression während der Follow-up-Phase über
- mehr Abwesenheitstage von der Arbeit,
- schlechteren Schlaf,
- schlechtere Lebensqualität,
- stärker ausgeprägten Burnout und eine größere Gewichtszunahme.
Prä-Trauma-Faktoren
Im Einklang mit den Theorien zu PTBS und Depression identifizierte die Analyse mehrere Prä-Trauma Prädiktoren (kognitive Stile, Bewältigungsstile und psychologische Merkmale).
Besonders deutlich stand das Grübeln über Erinnerungen an belastende Ereignisse zu Beginn der Ausbildung mit Episoden posttraumatischer Belastungen in der Folge im Zusammenhang.
Und für die Entwicklung einer Episode von klinischer Depression spielte eine besonders starke Rolle die selbst wahrgenommene Resilienz (psychische Widerstandsfähigkeit).
Die Studienautorin und experimentelle Psychologin Jennifer Wild schlussfolgert, dass Teilnehmer mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Episoden einer Posttraumatischen Belastungsstörung oder klinischen Depression innerhalb der ersten Woche der Rettungssanitäter-Ausbildung identifiziert werden können. Kognitive Prädiktoren für Episoden von PTBS und Depression seien vielversprechende Ziele für Resilienz-Interventionen.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of Oxford, Psychological Medicine – doi.org/10.1017/S0033291716000532; Juli 2016
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