Studie untersuchte Zusammenhänge zwischen Tabak- und Cannabiskonsum sowie Angst und Depression bei Erwachsenen
14.09.2023 Menschen, die sowohl Tabak als auch Cannabis konsumieren, berichten mit größerer Wahrscheinlichkeit über pathologische Angstzustände bzw. Angststörungen und Depressionen als diejenigen, die nur Tabak konsumieren, oder diejenigen, die keine der beiden Substanzen konsumieren.
Dies geht aus einer neuen Studie von Nhung Nguyen von der University of California, San Francisco, USA, und Kollegen hervor, die in der Open-Access-Zeitschrift PLOS ONE veröffentlicht wurde.
Tabak und Cannabis gehören weltweit zu den am häufigsten konsumierten Drogen und ihr gemeinsamer Konsum hat im Zuge der zunehmenden Legalisierung von Cannabis zugenommen. In der neuen Studie analysierten die Forscher Daten über den Substanzkonsum und die psychische Gesundheit von 53.843 erwachsenen US-Bürgern, die an Online-Umfragen im Rahmen der COVID-19 Citizens Health Study von 2020 bis 2022 teilnahmen.
Insgesamt gaben 4,9 % der Teilnehmer an, nur Tabak zu konsumieren, 6,9 % gaben an, nur Cannabis zu konsumieren, und 1,6 % konsumierten beide Drogen. Von den Personen in der Gruppe mit Mischkonsum berichteten 26,5 % über Angstzustände/Angststörungen und 28,3 % über Depressionen, während bei den Personen, die weder Tabak noch Cannabis konsumierten, der Prozentsatz der Angstzustände bei 10,6 % und der der Depressionen bei 11,2 % lag.
Die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung an diesen psychischen Störungen war der Studie zufolge bei Co-Konsumenten etwa 1,8 Mal höher als bei Nicht-Konsumenten. Co-Konsum und alleiniger Cannabiskonsum wurden ebenfalls mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Angststörungen in Verbindung gebracht als der alleinige Tabakkonsum.
In dieser Studie kann kein kausaler Zusammenhang festgestellt werden. Die Autoren kommen jedoch zu dem Schluss, dass der gleichzeitige Konsum von Tabak und Cannabis mit einer schlechten psychischen Gesundheit verbunden ist, und schlagen vor, dass die Integration der Unterstützung der psychischen Gesundheit in Programme zum Tabak- und Cannabisentzug dazu beitragen könnte, diese Verbindung zu beseitigen.
Die Autoren fügen hinzu: „Der gleichzeitige Konsum von Tabak und Cannabis ist mit einer Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit verbunden.“
© Psylex.de – Quellenangabe: PLOS ONE (2023). DOI: 10.1371/journal.pone.0289058.
Ähnliche Artikel / News / Themen
- Starker Cannabiskonsum erhöht das Risiko für die Entwicklung einer Angststörung
- Cannabiskonsum: Erhöhtes Risiko für Angstzustände, Depressionen und Konsum anderer Drogen
- Nikotin, Rauchen und Depression
- Rauchen und psychische Erkrankungen