News und Forschungsartikel, die sich mit dem Einfluss der sozialen Medien auf unsere Psyche/Psychologie beschäftigen.
- Druck durch ständige Verfügbarkeit
- Die psychischen Auswirkungen, wenn man mal weniger die Socials benutzt
- Social Media und die Suche nach Belohnungen
- Soziale Medien: Abhängigkeit/Sucht
- Social Media und Depression
- Entzug, Entzugserscheinungen
- Facebook-Psychologie
- Echokammer-Effekt
- Soziale Netzwerke
- Weitere News-/Forschungsartikel dazu
Druck durch ständige Verfügbarkeit der sozialen Medien verursacht Angst und Depression
14.09.2015 Ständig in den sozialen Medien verfügbar zu sein und zu antworten – 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche – kann bei Heranwachsenden Depression, Angst verursachen und die Schlafqualität verschlechtern, sagt eine Studie der University of Glasgow.
Bild: Gerd Altmann
Die Forscher Dr. Heather Cleland Woods und Holly Scott erfassten von 467 Jugendlichen den allgemeinen und spezifisch nächtlichen Konsum sozialer Medien über Fragebögen. Weitere Tests maßen Schlafqualität, Selbstwertgefühl, Angst, Depression und emotionale Bindung an die sozialen Netzwerke – welcher psychische Druck wurde dabei empfunden, ständig verfügbar zu sein und wie groß die Angst ist, wenn man nicht sofort auf Textnachrichten oder Beiträge reagiert.
Jugendliche: anfälliger für Depression, Angst
Woods erklärte: Das Jugendalter macht anfälliger für die Entwicklung von Depression und Angst, und eine schlechte Schlafqualität kann dazu beitragen. Es ist wichtig zu verstehen, wie die Benutzung von sozialen Medien damit verbunden ist. Die Belege unterstützten zunehmend eine Verbindung zwischen der Verwendung sozialer Medien und dem psychischen Wohlbefinden – besonders während der Jugendzeit – aber die Ursachen dafür sind noch nicht geklärt, sagte sie auf der diesjährigen Konferenz der British Psychological Society.
Die Analyse dieser Studie zeigte, dass der Konsum (insgesamt und insbesondere der nächtliche) sozialer Medien – zusammen mit einer emotionaleren Bindung – in Verbindung mit einer schlechteren Schlafqualität, einem niedrigeren Selbstwertgefühl und stärkerer Angst und Depression stand.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of Glasgow, British Psychological Society; Sept. 2015
Die psychischen Auswirkungen, wenn man mal weniger die Socials benutzt
Depressiver und einsamer durch die Nutzung von Facebook, Instagram und Snapchat?
09.11.2018 Eine im Fachblatt Journal of Social and Clinical Psychology veröffentlichte psychologische Studie verknüpfte auf der Grundlage experimenteller Daten die Nutzung von Facebook, Snapchat und Instagram mit Auswirkungen auf die Psyche wie Angst, Depressivität und Einsamkeitsgefühlen.
Begrenztes versus normales Nutzungsverhalten
Nach einer Woche Beobachtung an der Basislinie (also beim normalen Nutzungsverhalten der Probanden) wurden 143 Studenten an der Universität Pennsylvania nach dem Zufallsprinzip entweder einer Gruppe zugeteilt, die Facebook, Instagram und Snapchat begrenzt auf 10 Minuten pro Plattform pro Tag und Social Media oder zur normalen Nutzung der sozialen Medien für drei Wochen zugeteilt.
Die psychologischen Befunde zeigen, dass die Gruppe mit der begrenzten Nutzung deutliche Verringerungen bei Einsamkeitsgefühlen und Depressionssymptomen über drei Wochen im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigte.
Angst, etwas zu verpassen
Beide Gruppen zeigten signifikante Verringerungen bei der allgemeinen Ängstlichkeit und der Angst, etwas zu verpassen, was auf einen Nutzen hinsichtlich einer verbesserten Selbstkontrolle hindeutet, schreiben die Psychologen.
Es ist ein wenig ironisch, dass die Verringerung der Nutzung von Social Media einen weniger einsam macht, sagt Studienautorin Melissa G. Hunt von der Universität Pennsylvania. Aber wenn man etwas tiefer gräbt, ergeben die Ergebnisse einen psychologischen Sinn. Ein Teil der bestehenden Forschungsliteratur zu den sozialen Online-Medien deutet darauf hin, dass es eine enorme Menge an sozialen Vergleichen gibt. Wenn man sich das Leben anderer Menschen ansieht, insbesondere auf Instagram und Facebook, kann man leicht den Schluss ziehen, dass das Leben aller anderen cooler oder besser ist als das eigene, schließt die Psychologin.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Social and Clinical Psychology (2018). DOI: 10.1521/jscp.2018.37.10.751
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