Definition: Persönlichkeitspsychologie (oder auch Differentielle Psychologie bezeichnet) ist der Teilbereich der Psychologie, der sich mit den individuellen Unterschieden beschäftigt. Mit dem Begriff Charakter werden die gesamten Persönlichkeitseigenschaften eines Menschen bezeichnet. Störungen der Persönlichkeit werden in der klinischen Psychologie unter Persönlichkeitsstörungen behandelt.
- Schlafposition gibt Auskunft über Beziehung und Persönlichkeit
- Hunde- und Katzenhalter haben unterschiedliche Persönlichkeiten
- Temperament von Jahreszeit bei Geburt abhängig?
- Gesichtsbreite steht in Verbindung mit Dominanz u. Aggression
- Bevorzugte Wohn-/Aufenthaltsorte von Intro- und Extrovertierten
- Jahreszeit beeinflusst Persönlichkeit
- Persönlichkeit (Gehirn)
- Achtsamkeit
- Anspruchsdenken
- Arbeitslosigkeit (psychosoziale Folgen)
- Arroganz
- Aussehen und Persönlichkeit
- Autonomie
- Bestechlichkeit
- Beziehung und Persönlichkeit
- Dankbarkeit
- Darmflora und Persönlichkeit
- Drogen und Persönlichkeit
- Dunkle Triade
- Ego-Entwicklung
- Egoismus
- Egozentrik, Selbstzentriertheit
- Extraversion
- Geduld
- Gene, Genetik
- Gesunde Persönlichkeit
- Gewissenhaftigkeit
- Gier
- Grübeln
- Körperbau, Körperform
- Kontrollüberzeugung
- Kreativität
- Lebenszufriedenheit und Persönlichkeit
- Narzissmus
- Neurotizismus
- Optimismus
- Perfektionismus
- Persönlichkeitseigenschaften
- Persönlichkeitsentwicklung
- Persönlichkeitstypen
- Persönlichkeitsunterschiede Mann und Frau
- Persönlichkeitsveränderung
- Pessimismus
- Pleaser
- Realismus / Realisten
- Reiche / Millionäre (Persönlichkeit)
- Roboter-Persönlichkeit
- Sadismus
- Schizotypie
- Schuldgefühle
- Selbstbeherrschung
- Selbstmitgefühl
- Selbstsicherheit
- Selbstüberschätzung
- Selbstverwirklichung, Selbstentfaltung
- Selbstwertgefühl
- Mortalität (Sterblichkeit)
- Typ-A-Persönlichkeit
- Überheblichkeit
- Ungeselligkeit
- Versagen, Scheitern (Umgang)
- Verträglichkeit
- Weisheit
- News aus der Forschung
Schlafposition gibt Auskunft über Beziehung und Persönlichkeit
Eine englische Studie will entdeckt haben, dass die bevorzugte Schlafposition Auskunft über den Zustand der Beziehung und die Persönlichkeit gibt.
Richard Wiseman von der University of Hertfordshire befragte über 1.000 Menschen zu deren bevorzugter Schlafposition und ließ sie ihre Persönlichkeit und Qualität der Beziehung bewerten.
Beziehung
Die Forschungsstudie stellte die Verteilung der beliebtesten Schlafpositionen für Paare fest:
- 42% schliefen Rücken an Rücken,
- 31% mit dem Gesicht in dieselbe Richtung und
- grade mal 4% verbrachten die Nacht mit einander zugewandten Gesichtern.
- 12% der Paare schliefen weniger als ein Inch (Zoll: 2,54 cm) voneinander entfernt,
- während 2% mehr als 30 Inch (76 cm) entfernt voneinander schliefen.
Professor Wiseman kommentiert: Einer der wichtigsten Unterschiede war die Berührung: 94% der Paare, die in der Nacht Kontakt miteinander hatten, waren mit ihrer Beziehung zufrieden, verglichen mit nur 68% derjenigen, die sich nicht berührten.
Und je weiter ein Paar voneinander entfernt schlief, desto schlechter war ihre Beziehung: 86% derjenigen, die weniger als ein Zoll voneinander schliefen, waren mit ihrer Beziehung zufrieden, verglichen mit nur 66% bei denen, die mehr als 76cm voneinander entfernt schliefen.
Extraversion und Kreativität
Die Arbeit zeigte auch, dass Extravertierte eher die Nacht nahe bei ihren Partnern verbrachten, und kreativere Menschen eher auf ihrer linken Seite schliefen.
Professor Wiseman bemerkte: Dies ist die erste Studie, die die Schlafposition von Paaren untersucht, und die Ergebnisse erlauben uns, einen Einblick in die Persönlichkeit und Beziehung zu erlangen: einfach, indem wir sie fragen, welches ihre bevorzugte Schlafposition ist.
© PSYLEX.de – Quelle: University of Hertfordshire, April 2014
Hunde- und Katzenhalter haben unterschiedliche Persönlichkeiten
Eine neue Studie sagt, dass Hundebesitzer dazu tendieren, lebhafter, kontaktfreudiger und regelkonformer zu sein, während Katzenbesitzer eher introvertierter, empfindsamer, nichtkonform und aufgeschlossener sein sollen. Die Katzenhalter schnitten auch bei Intelligenztests besser ab.
Die Studie befragte 600 Collegestudenten, ob sie sich eher als Katzen- oder Hundefreund betrachteten, und welche Qualitäten sie bei ihren Haustieren am meisten schätzten. Die Teilnehmer beantworteten auch mehrere Fragen zu ihrer Persönlichkeit.
Bild: creisi (pixabay)
Eher Hunde- oder Katzenfreund?
Etwa 60 Prozent der Teilnehmer gehörten zu den Hundefreunden, während etwa 11 Prozent sich eher als Katzenfreund sahen. Die anderen Teilnehmer mochten Hunde und Katzen gleich gerne oder hatten keinerlei Beziehung zu diesen beiden Tieren.
Hundefreunde sagten, dass sie am meisten die „Kameradschaft“ ihres Hundes schätzten, während die Katzenleute die „Zuneigung“ als das höchste Gut ihrer Katze ansahen.
„Vielleicht wählen einige Menschen ihr Haustier basierend auf ihrer eigenen Persönlichkeit“, bemerkte Denise Guastello, Psychologie-Professorin an der Carroll University in Waukesha, Wisconsin, USA. Zum Beispiel werden Katzen oft als unabhängige Tiere betrachtet, die gerne allein bleiben und sich gegenüber anderen vorsichtiger verhalten.
„Wenn Sie ähnliche Verhaltensweisen zeigen, mögen Sie diese Eigenschaften auch bei Ihrem Haustier – es paßt besser zu Ihnen“, sagte Guastello in der Zeitschrift Association for Psychological Science.
Die präferierte Lebensumgebung des Besitzers könnte eine Erklärung für diese Persönlichkeitsunterschiede sein: „Es ist für einen Hundeliebhaber sinnvoller einen Hund zu haben, wenn er lebhafter ist, sich eher außerhalb des Hauses aufhält und sich mit anderen (Hunde-)Leuten gerne unterhält“, sagte Guastello.
„Wenn Sie eher introvertiert und empfindsam sind, lesen Sie vielleicht lieber zu Hause ein Buch, und Ihre Katze muss nicht nach draußen gehen.“
Tiertherapie
Es kann bei einer Tiertherapie wichtig sein, festzustellen, ob ein Mensch eher ein Hunde- oder Katzenliebhaber ist, da eine bessere Übereinstimmung zwischen Tier und Mensch zu besseren Resultaten in der Therapie führen kann, sagte Guastello.
Da die Forschungsstudie mit Collegestudenten durchgeführt wurde, ist nicht klar, ob die Befunde auch für andere Altersgruppen zutreffen, sagte sie. Aber frühere Studien haben ähnliche Ergebnisse gezeigt. 2010 zeigte eine Studie mit mehr als 4.500 Menschen, dass Hundefreunde normalerweise extravertierter (bzw. lieber rausgehen) und regelkonformer sind als Katzenfreunde.
© PSYLEX.de – Quelle: LiveScience, Association for Psychological Science, Juni 2014
Temperament abhängig von Jahreszeit bei Geburt?
19.10.2014 Die Jahreszeit, in der man geboren wird, soll einen deutlichen Einfluss darauf haben, ob man eher ruhig oder aufbrausend ist, oder gar eine affektive Störung (klinisch bedeutsame Veränderung der Stimmungslage) entwickeln könnte, laut einer aktuellen ungarischen Studie.
Die Forscher stellten bei Menschen, die zu bestimmten Zeiten des Jahres geboren wurden, eine größere Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung von affektiven Veranlagungen fest, was wiederum zu Stimmungsstörungen führen kann.
„Biochemische Studien haben gezeigt, dass die Jahreszeit, in der Sie geboren werden, einen Einfluss auf bestimmte Monoaminneurotransmitter wie Dopamin und Serotonin hat; und dies ist sogar im Erwachsenenleben feststellbar“, sagte Autorin Xenia Gonda von der Semmelweis-Universität.
„Dies führte uns zu der Vermutung, dass die Jahreszeit bei der Geburt einen längerfristigen Effekt für die Persönlichkeit bedeuten könnte.“
Für die beim European College of Neuropsychopharmacology (ECNP) Kongress in Berlin vorgestellte Studie untersuchten die Forscher mehr als 400 Teilnehmer und verglichen die Jahreszeit bei der Geburt mit den Persönlichkeitstypen im späteren Leben.
Persönlichkeitspsychologische Tendenzen
Bild: Jirí Rotrekl/PublicDomainPictures/Kai Stachowiak (pixabay)
Die Forschergruppe fand einige statistisch bedeutsame Tendenzen:
- Personen mit einer zyklothymen Veranlagung, die durch rasche, häufige Wechsel von traurigen und fröhlichen Stimmungen (bzw. von hypomanen und depressiven Episoden bei einer ausgebildeten Zyklothymia) charakterisiert ist, tendierten dazu, im Sommer geboren zu sein.
- Hyperthyme Temperamente, mit der Tendenz zum übertriebenen Optimismus, wurden mit einer bedeutend höheren Wahrscheinlichkeit im Frühling oder Sommer geboren.
- Die Wissenschaftler stellten auch fest, dass im Winter geborene Personen mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit ein reizbares Temperament zeigten, als die zu anderen Jahreszeiten geborenen.
- Im Herbst auf die Welt gekommende Teilnehmer zeigten eine signifikant niedrigere Tendenz zu einer depressiven Veranlagung als im Winter geborene Personen.
Gonda sagte: „Wir können noch nichts über die beteiligten Mechanismen sagen. Wir untersuchen jetzt, ob es genetische Marker gibt, die mit der Jahreszeit bei der Geburt und Stimmungsstörungen verbunden sein könnten“.
© PSYLEX.de – Quelle: European College of Neuropsychopharmacology / Semmelweis-Universität, Oktober 2014
Gesichtsbreite steht in Verbindung mit Dominanz u. Aggression
23.10.2014 Ein Forscherteam mehrerer Institutionen in Großbritannien hat festgestellt, dass das Verhältnis von Gesichtsbreite zur Gesichtshöhe im Zusammenhang mit selbstberichteter Dominanz und Aggression steht.
In Biology Letters berichten die Forscher über die Korrelation (Zusammenhangsmaß) zwischen Gesichtsmerkmalen und Persönlichkeitseigenschaften bei männlichen und weiblichen freiwilligen Versuchsteilnehmern und den gefundenen Ergebnissen.
Frühere Forschungsstudien konnten bereits zeigen, dass Männer mit großen oder breiten Gesichtern im Durchschnitt eher zu Aggressivität und Unzuverlässigkeit tendieren. In dieser neuen Untersuchung gingen die Forscher weiter und suchten nach weiteren Verbindungen zwischen Gesichtsstruktur und Verhaltenseigenschaften und schlossen in die Suche auch Frauen ein.
Die Forscher ließen 54 Männer und 49 Frauen im Alter zwischen 18 und 30 Fragebögen bezüglich einiger ihrer Gefühle wie Verärgerung, Aggression, Dominanz und Feindseligkeit ausfüllen. Das Gesicht jedes Teilnehmers wurde von Wange zu Wange und von der Oberlippe bis zu zu den Augenlidern vermessen.
Die Wissenschaftler stellten fest, dass im Durchschnitt sowohl männliche als auch weibliche Teilnehmer mit breiteren Gesichtern berichteten, aggressiver zu sein, eine schlechtere Laune zu haben und dominierender zu sein, als diejenigen, die schmalere Gesichter hatten. Jedoch berichteten sie nicht über eine feindseligere Haltung.
Die Forscher spekulieren, dass es einen evolutionären Grund dafür geben könnte: Menschen mit einem breiteren Gesicht haben auch eher stärkere Backenknochen, die leichter einem Schlag standhalten würden.
Andere kürzlich erschienene Forschungsarbeiten zum Thema Persönlichkeit stellten z.B. fest, dass Gesichtsmerkmale bestimmte Reaktionen bei anderen Menschen, aufgrund dieser Eigenschaften, auslösen können, was deren Voreingenommenheit beeinflussen kann. Bei einer anderen Arbeit tendierten andere Menschen beim Umgang mit breitgesichtigeren Personen zu einem egoistischeren Verhalten. Andere Studien haben eine Verbindung zwischen dem Testosteronniveau und breiteren Gesichtern (und Aggression) gefunden, und viele Forschungsarbeiten schienen zeigen zu können, dass Personen mit bestimmten Gesichtsmerkmalen besser bzw. schlechter am Arbeitsplatz und in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen agieren.
© PSYLEX.de – Quelle: Biology Letters, Oktober 2014
Bevorzugte Wohn-/Aufenthaltsorte von Intro- und Extrovertierten
Forscher untersuchten in Experimenten, ob es eine Verbindung zwischen der Persönlichkeit und der bevorzugten landschaftlichen Umgebung gibt: also wird flaches oder gebirgiges Terrain von bestimmten Persönlichkeitstypen präferiert.
Die Studie fand heraus, dass nur eine der großen fünf Persönlichkeitseigenschaften mit einer Terrain-Präferenz verbunden war: Extraversion (auch Extroversion genannt).
Offene versus gebirgige Geländetypen
Die Teilnehmer verbanden bewaldetes/abgeschiedenes Terrain mit Ruhe, Stille und einer friedlicheren Stimmung. Im Kontrast dazu nahmen sie an, dass offenes/flaches Gelände eher gesellig, aufregend und stimulierend sei.
Bild: Steve Bidmead/WikiImages
Laut der Studie bevorzugten Teilnehmer, die eher geselligere Erlebnisse suchten, sehr viel stärker das Leben am Meer (75%) als die Nähe zu Bergen (25%). Wenn sie dagegen alleine sein wollten, wählten sie eher die Berge (52%) als das Meer (48%).
Introversion – Extraversion
Die Ergebnisse der Studie zeigten auch, dass Introvertierte eher in gebirgigen Regionen leben, während Extravertierte offene und flache Regionen bevorzugten. Es gibt jedoch keine Belege dafür, dass Berge die Bewohner introvertierter machen, sagen die Forscher, aber Introvertierte bevorzugen gebirgige Gebiete.
Studienautor Shige Oishi von der University of Virginia sagte in Journal of Personality and Social Psychology, dass Menschen ihre Persönlichkeiten stärker berücksichtigen sollten, wenn sie ihren Wohnort wählen. „Viele Städte und Orte besitzen eine Geographie, die für einige Menschen ansprechender ist als für andere. Wenn Sie introvertiert sind, dann werden Sie sich sehr viel wohler an abgeschiedeneren Orten fühlen, während ein Extrovertierter ein offeneres Gelände bevorzugt.“
Dies ist die erste Studie, die Introvertierheit und Extraversion mit der Vorliebe für Berge bzw. Meer/freies Terrain verbindet.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of Virginia, Journal of Personality and Social Psychology (APA); März 2015
News aus der Forschung
Die aktuellsten Nachrichten von PSYLEX zu diesem Thema finden Sie nun unter News aus der Forschung zu: Persönlichkeitspsychologie.
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Jeder hat sich schon einmal vom Klang der Stimme eines Menschen verzaubern lassen. Aber können wir unseren Ohren trauen? Was kann eine Stimme wirklich über unseren Charakter verraten?
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zum Artikel - 23.04.2021 Beruf und Rente
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zum Artikel - 26.03.2021 Persönlichkeitspsychologie und Corona
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